aus dem Expertenblog von Brigitte LitzenbergerVon Impressums-Angst zu souveräner Sichtbarkeit

Warum die Angst vor Stalking dich vom Gründen abhält – und was du dagegen tun kannst

„Ich will doch nur meine Adresse nicht ins Netz stellen.“ Dieser Satz kommt häufiger, als du denkst. Besonders von Frauen, die gründen wollen. Die Impressumspflicht – eigentlich eine simple rechtliche Anforderung – wird zur unüberwindbaren Hürde. Nicht weil sie kompliziert ist, sondern weil dahinter eine tiefe Angst liegt: Was, wenn mich jemand findet? Was, wenn ein Stalker vor meiner Tür steht?

Diese Angst ist real. Sie ist berechtigt. Und sie hält tausende Frauen davon ab, sichtbar zu werden und ihr Business zu starten. In diesem Artikel sprechen wir über etwas, das viele denken, aber kaum jemand ausspricht: Die Angst vor Sichtbarkeit als existenzielle Bedrohung.

Das verdrängte Problem: Wenn Sichtbarkeit zur Gefahr wird

Die Realität hinter der Impressumspflicht

In Deutschland gilt: Wer geschäftlich eine Website betreibt, muss ein Impressum mit vollständiger Adresse angeben. Punkt. Das Gesetz kennt keine Ausnahme für „Ich fühle mich damit unwohl.“

Was das Gesetz verlangt:

  • Vollständiger Name
  • Vollständige Anschrift (keine Postfachadresse)
  • Kontaktmöglichkeiten (E-Mail, Telefon)
  • Bei bestimmten Berufen: Registernummern

 

Warum das für viele Gründerinnen zum Problem wird:

  • Die Adresse ist öffentlich und für jeden einsehbar
  • Unerwünschte Besucher könnten vorbeikommen
  • Belästigung, Stalking oder Doxxing werden möglich
  • Das Sicherheitsgefühl am eigenen Wohnort schwindet

 

Die unbequeme Wahrheit

Ich kenne einige Gründerinnen, die in ihrem Impressum ihre Anschrift nicht schreiben wollen. Nicht aus rechtlicher Unwissenheit, sondern aus echter Angst.

Diese Frauen:

  • Haben bereits negative Erfahrungen mit Belästigung gemacht
  • Sind alleinerziehend und schützen ihre Kinder
  • Hatten in der Vergangenheit Stalking-Erfahrungen
  • Fühlen sich generell unsicher in der digitalen Welt

Das Dilemma: Keine Website = keine Sichtbarkeit = kein Business. Aber Website = Adresse öffentlich = potenzielle Gefahr.

 

Die rechtliche Lösung: Ladungsfähige Anschrift statt Wohnadresse

Bevor wir zur emotionalen Komponente kommen, hier die praktische Lösung, von der viele nichts wissen.

Adressservice für Impressum: So funktioniert’s

Es gibt spezialisierte Dienstleister, die eine „ladungsfähige Anschrift“ für dein Impressum anbieten. Eine Wirtschaftsjuristin aus meinem Netzwerk bietet genau diesen Service an – sie nimmt natürlich Geld für diese Dienstleistung, aber leitet Post etc. weiter.

Was ein Adressservice macht:

  • Stellt eine geschäftliche Adresse zur Verfügung
  • Nimmt Post und behördliche Schreiben entgegen
  • Leitet alles Wichtige an dich weiter
  • Erfüllt die rechtlichen Anforderungen

Kosten: Meist zwischen 10-30€ pro Monat, je nach Anbieter

Vorteile:

  • Deine Wohnadresse bleibt privat
  • Du bist dennoch rechtlich sauber unterwegs
  • Post wird professionell bearbeitet
  • Geschäftlicher Eindruck bei Kunden

 

Wichtig: Das ist keine Grauzone oder „Trickserei“, sondern eine vollkommen legale Option. Das Gesetz verlangt eine ladungsfähige Anschrift – nicht zwingend deine Wohnadresse.

 

Die emotionale Komponente: Wenn Angst zum Business-Killer wird

Die verschiedenen Facetten der Sichtbarkeits-Angst

Die Impressums-Angst ist nur die Spitze des Eisbergs. Dahinter liegen tiefere Ängste:

1. Die Stalking-Angst

„Was, wenn ein unzufriedener Kunde vor meiner Tür steht?“

„Was, wenn jemand mit böser Absicht meine Adresse nutzt?“

„Was, wenn ich belästigt oder bedroht werde?“

 

2. Die Doxxing-Angst

„Meine Adresse wird im Internet verbreitet“

„Hasskommentare werden zu realer Bedrohung“

„Meine Familie wird in Gefahr gebracht“

3. Die allgemeine Sichtbarkeits-Angst

„Ich will nicht angreifbar sein“

„Je sichtbarer ich bin, desto mehr Angriffsfläche biete ich“

„Lieber klein und sicher als groß und gefährdet“

 

Warum Frauen besonders betroffen sind

Die Statistiken sind eindeutig: Frauen erfahren deutlich häufiger Online-Belästigung, Stalking und geschlechtsspezifische Gewalt. Diese Angst ist nicht paranoid – sie ist realistisch.

Reale Risiken für sichtbare Frauen:

  • Sexuelle Belästigung in E-Mails oder Nachrichten
  • Unerwünschte Kontaktversuche
  • Hate Speech und gezielte Angriffe
  • Im Extremfall: Stalking und physische Bedrohung

Diese Ängste sind berechtigt. Und trotzdem können sie lähmend wirken und dich davon abhalten, überhaupt zu starten.

Die Grenze zwischen gesunder Vorsicht und lähmender Angst

Wann ist Vorsicht gesund?

Gesunde Vorsicht bedeutet:

  • Du nutzt einen Adressservice für dein Impressum
  • Du überlegst dir, welche persönlichen Infos du teilst
  • Du hast klare Grenzen in der Kommunikation mit Kunden
  • Du schützt deine Familie vor ungewollter Öffentlichkeit
  • Du hast Notfallpläne für unangenehme Situationen

Gesunde Vorsicht blockiert dich nicht – sie schützt dich sinnvoll.

Wann wird Angst zum Problem?

Lähmende Angst zeigt sich so:

Du startest gar nicht erst, wegen dieser einen Angst

Du vermeidest jede Form von Sichtbarkeit

Du löschst bereits erstellte Inhalte aus Angst

Du kannst nachts nicht schlafen wegen „Was-wäre-wenn“-Gedanken

Du siehst überall potenzielle Bedrohungen

Lähmende Angst kostet dich deine Träume und deine finanzielle Unabhängigkeit.

Die entscheidende Frage

Verhindert deine Angst, dass du lebst und arbeitest, wie du es möchtest? Dann ist es Zeit, an dieser Angst zu arbeiten.

 

EFT gegen Impressums-Angst und Sichtbarkeits-Panik

Warum EFT bei dieser spezifischen Angst hilft

EFT (Emotional Freedom Techniques) ist besonders effektiv bei konkreten, spezifischen Ängsten. Die Impressums-Angst ist genau so eine: Sie hat einen klaren Auslöser (die Adresse veröffentlichen) und konkrete Angst-Szenarien (Stalker vor der Tür).

Was EFT in diesem Fall bewirken kann:

  • Reduktion der akuten Angst bei dem Gedanken an Sichtbarkeit
  • Auflösung alter Trauma-Erinnerungen (falls vorhanden)
  • Unterscheidung zwischen realer Gefahr und übertriebener Angst
  • Installation von Selbstvertrauen und Sicherheitsgefühl
  • EFT-Klopfrunde für Impressums-Angst

 

Hier eine konkrete Anleitung für diese spezifische Angst.

Mehr Details zur EFT-Technik findest du in meiner ausführlichen EFT-Anleitung.

Schritt 1: Bewerte deine Angst (0-10) Wenn du an die Veröffentlichung deiner Adresse denkst: Wie stark ist die Angst?

Schritt 2: Setup-Satz (3x am Karatepunkt) „Auch wenn ich Angst habe, meine Adresse zu veröffentlichen, und ich befürchte, dass jemand vor meiner Tür steht, akzeptiere ich mich vollständig und bedingungslos.“

Schritt 3: Klopfrunde (Reminder Phrases bei jedem Punkt)

Augenbraue: „Diese Angst vor Stalking“

Auge: „Jemand könnte mich finden“

Unter Auge: „Ich fühle mich nicht sicher“

Unter Nase: „Diese Bedrohung“

Kinn: „Was, wenn jemand vor der Tür steht?“

Schlüsselbein: „Diese Angst“

Unter Arm: „Ich will geschützt sein“

Kopf: „Diese Unsicherheit“

 

Schritt 4: Erneute Bewertung Wie stark ist die Angst jetzt? Wiederhole die Runde, bis die Intensität unter 3 liegt.

Schritt 5: Positive Installation „Auch wenn ich vorsichtig bin, wähle ich jetzt, mich sicher zu fühlen, während ich sichtbar bin. Ich kann praktische Schritte unternehmen UND emotional frei sein.“

 

Arbeite mit den verschiedenen Aspekten

Meist hat diese Angst mehrere Schichten:

Aspekt 1: Die konkrete Stalking-Angst Setup: „Auch wenn ich Angst habe, dass ein Stalker meine Adresse findet…“

Aspekt 2: Alte Erfahrungen Setup: „Auch wenn ich damals diese schlimme Erfahrung mit [Situation] gemacht habe…“

Aspekt 3: Kontrollverlust Setup: „Auch wenn ich das Gefühl habe, die Kontrolle zu verlieren, wenn ich sichtbar werde…“

Aspekt 4: Schuld und Scham Setup: „Auch wenn ich mir Vorwürfe mache, dass ich so ängstlich bin…“

 

Hypnose als tiefere Lösung bei Trauma

Wenn EFT nicht ausreicht

Bei einigen Frauen sitzt die Angst sehr tief – oft verwurzelt in tatsächlichen Trauma-Erfahrungen:

  • Frühere Stalking-Erfahrungen
  • Übergriffe oder Gewalt
  • Langjährige Belästigung
  • Bedrohliche Situationen in der Vergangenheit

In diesen Fällen kann Hypnose der bessere Weg sein. Hypnose erreicht tiefere Schichten des Unterbewusstseins und kann traumatische Erfahrungen sanfter verarbeiten als bewusste Methoden.

Mehr dazu findest du in meinem umfassenden Hypnose-Guide.

 

Wann solltest du professionelle Hilfe holen?

Suche Unterstützung, wenn:

  • Die Angst dich komplett lähmt
  • Du nachts nicht schlafen kannst vor Sorge
  • Alte Trauma-Erinnerungen hochkommen
  • Die Intensität auch nach mehreren EFT-Runden bei 8-10 bleibt
  • Du körperliche Symptome entwickelst (Panikattacken, etc.)

Wichtig: Es ist keine Schwäche, Hilfe zu suchen. Es ist Stärke, zu erkennen, wann du Unterstützung brauchst.

 

Praktische Schritte: Von der Angst zur sicheren Sichtbarkeit

Dein Aktionsplan

Schritt 1: Rechtliche Absicherung

Recherchiere Adressservice-Anbieter

Vergleiche Preise und Leistungen

Buche einen seriösen Service

Richte dein Impressum damit ein

Schritt 2: Digitale Sicherheit

Nutze separate E-Mail-Adressen für Business

Überlege, welche Social-Media-Plattformen wirklich nötig sind

Setze Privacy-Einstellungen bewusst

Teile keine unnötigen persönlichen Details

Schritt 3: Emotionale Arbeit

Beginne mit täglichen EFT-Sessions zu diesem Thema

Dokumentiere deine Fortschritte

Arbeite auch an verwandten Ängsten (Sichtbarkeit, Kritik, etc.)

Hole dir bei Bedarf professionelle Unterstützung

Schritt 4: Schrittweise Sichtbarkeit

Starte klein (Website ohne große Reichweite)

Steigere dich langsam (erst Blog, dann Social Media)

Sammle positive Erfahrungen

Baue Vertrauen in deine Sicherheitsmaßnahmen auf

Die Balance finden

Du kannst gleichzeitig:

Vorsichtig UND sichtbar sein

Geschützt UND erfolgreich sein

Grenzen haben UND wachsen

Es ist kein Entweder-Oder. Es ist ein sowohl-als-auch.

Wenn die Angst real und berechtigt ist

Ein wichtiger Hinweis

Dieser Artikel soll deine Ängste nicht kleinreden. Wenn du konkrete Bedrohungen erlebst oder erlebt hast, sind deine Ängste absolut berechtigt.

In diesen Fällen:

Nimm die Bedrohung ernst

Dokumentiere alles

Hole dir rechtliche Beratung

Kontaktiere bei akuter Gefahr die Polizei

Suche therapeutische Unterstützung

EFT und Hypnose ersetzen keine rechtlichen Maßnahmen oder professionelle Trauma-Therapie.

Die Unterscheidung treffen

Die Kunst liegt darin zu unterscheiden:

Ist die Gefahr real und gegenwärtig? → Rechtliche/praktische Schritte

Ist die Angst eine Projektion vergangener Erfahrungen? → Emotionale Arbeit

Ist es eine Mischung aus beidem? → Beides gleichzeitig

Ein guter Therapeut oder Coach kann dir helfen, diese Unterscheidung zu treffen.

 

Deine nächsten Schritte

Sofortmaßnahmen (diese Woche)

Informiere dich über Adressservices – recherchiere 3-5 Anbieter

Mache die EFT-Übung aus diesem Artikel

Bewerte ehrlich: Ist deine Angst lähmend oder schützend?

Mittelfristig (nächsten 4 Wochen)

Buche einen Adressservice und richte dein Impressum ein

Arbeite täglich mit EFT an deiner Sichtbarkeits-Angst

Hole dir Unterstützung, falls die Angst zu groß ist

Langfristig (nächsten 3 Monate)

Starte deine Website mit sicherem Impressum

Werde schrittweise sichtbarer in deinem Business

Sammle positive Erfahrungen mit geschützter Sichtbarkeit

Du merkst, dass die Impressums-Angst dich vom Start abhält? Als EFT-Expertin und Gründercoach kenne ich diese Angst aus vielen Gesprächen. In meinen Sessions arbeiten wir gemeinsam daran, die Balance zwischen berechtigter Vorsicht und lähmender Angst zu finden.

Wer schreibt hier?

Brigitte Litzenberger

Brigitte Litzenberger

unterstützt Frauen dabei, beruflich unabhängig zu werden und ihr Business sicher zu starten, um mit Klarheit, ohne Stress durchzustarten
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Brigitte Litzenberger

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