aus dem Expertenblog von Andreja DrozdanDie stille Erwartung – warum uns Dienen oft erschöpft

Die stille Erwartung – warum uns Dienen oft erschöpft

Viele selbstständige Frauen geben alles. Sie helfen. Sie halten. Sie hören zu. Sie geben extra Support, schreiben Sondermails, machen Sonderpreise. Nicht, weil sie müssen – sondern weil sie tief in sich spüren: „Ich will da sein. Ich will, dass es gut wird.“

Und doch: Irgendwann kommt der Moment, in dem etwas kippt. Das Geben wird schwer. Die Kraft lässt nach. Die Freude weicht der Erschöpfung. Und niemand hat es gesehen – nicht einmal du selbst.

Diese Erschöpfung hat einen Namen: stille Erwartung. Eine unsichtbare Verpflichtung, die viele Frauen von klein auf gelernt haben. Besonders dann, wenn sie viel zu geben haben. In diesem Artikel schauen wir gemeinsam hin – theologisch ehrlich und praktisch heilsam.

1. Die stille Erwartung – eine unsichtbare Prägung

„Ich aber bin unter euch wie ein Diener.“ (Lukas 22,27)

Dienen ist in der Bibel kein Zeichen von Schwäche, sondern von Größe. Doch viele deuten diesen Auftrag falsch: Sie denken, sie müssten sich selbst vergessen, um gut zu sein. Doch Jesus diente – und zog dennoch klare Grenzen. Er zog sich zurück. Er ließ Menschen stehen. Er heilte nicht jeden.

Die stille Erwartung entsteht dort, wo Dienen zur Pflicht wird. Wo Geben nicht freiwillig ist, sondern zur Identität geworden ist. Weltlich betrachtet: Viele Frauen leben in einer dauerhaften Überanpassung – nicht aus Angst, sondern aus Loyalität. Weil sie nicht anders gelernt haben.

2. Helfen kann eine Flucht sein – und eine Form der Kontrolle

„Wenn ich den Menschen noch gefiele, wäre ich nicht Christi Knecht.“ (Galater 1,10)

Helfen fühlt sich gut an – solange es aus der Fülle kommt. Doch oft ist Helfen ein Versuch, gemocht zu werden. Oder gebraucht zu bleiben. Oder Kontrolle zu behalten.

Wenn du nur hilfst, damit niemand enttäuscht ist – dann ist das keine Liebe. Dann ist das Überlebensstrategie. Das kann man auch weltlich betrachten: Wer ständig über die eigenen Grenzen geht, lebt nicht in Empathie – sondern im Stress. Und irgendwann rächt sich das Nervensystem.

3. Es gibt einen Unterschied zwischen Dienen und dich aufopfern

„Liebe deinen Nächsten wie dich selbst.“ (Markus 12,31)

Dieser Vers wird oft falsch betont. Viele hören nur den Teil mit „Liebe deinen Nächsten“. Aber: Da steht „wie dich selbst“.

Aufopfern ist keine biblische Tugend. Selbstfürsorge ist keine Schwäche. Es geht nicht um weniger Liebe für andere – sondern um mehr Liebe für dich selbst. Damit du überhaupt liebesfähig bleibst.

In der Businesswelt wird das oft als Abgrenzung verkauft. Aber es ist mehr als das: Es ist ein heiliger Akt der Selbsterhaltung. Und Grundlage gesunder Führung.

4. Du darfst empfangen – nicht nur geben

„Ein Mensch kann nichts nehmen, wenn es ihm nicht vom Himmel gegeben ist.“ (Johannes 3,27)

Viele Frauen sind wahre Meisterinnen im Geben – aber sie schämen sich beim Empfangen. Sie nehmen nicht gern Hilfe an. Wollen kein Geld für ihre Arbeit. Ziehen keine klaren Linien, wenn ihre Zeit ausgenutzt wird.

Doch: Du darfst empfangen. Du darfst Rückhalt haben. Du darfst bezahlt werden. Du darfst Nein sagen.

Empfangen ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist Teil eines göttlich gedachten Kreislaufs – und einer gesunden Businessdynamik.

ZDR – Zielgruppen-Dialog-Rahmen

Wenn du merkst, dass dein Geben dich mehr kostet als es dir Kraft gibt – dann liegt das Problem nicht bei dir. Sondern in einem alten Muster, das du lösen darfst.

In meiner Membership Unmaskiert schaffen wir einen Raum, in dem du wieder spüren darfst, was du brauchst – nicht nur, was du gibst. Ohne Maske. Ohne Scham. Ohne Erschöpfung.

Dort findest du nicht nur Austausch, sondern auch Werkzeuge, um deine Energie zurückzuholen – und dich selbst zu nähren, während du weitergibst.

Fazit: Deine Kraft liegt nicht im Opfer – sondern in der Klarheit

Dienen ist kostbar. Aber nicht um jeden Preis. Wenn dein Helfen dich erschöpft, ist es Zeit, etwas zu verändern. Nicht, weil du versagt hast – sondern weil du gewachsen bist.

Du darfst ein liebevoller Mensch sein. Und trotzdem klare Grenzen setzen. Du darfst geben – aber auch empfangen. Und du darfst loslassen, was dich auslaugt.

Die stille Erwartung muss nicht dein Lebensskript bleiben. Du darfst eine neue Geschichte schreiben. Eine, in der du vorkommst.

Wer schreibt hier?

Andreja Drozdan

Andreja Drozdan

unterstützt Frauen dabei, ihre innere Klarheit zu finden und ihre Einzigartigkeit in ein nachhaltiges Business zu verwandeln.
weitere Beiträge von
Andreja Drozdan

0 Kommentare

Einen Kommentar abschicken

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert