aus dem Expertenblog von Lena Georgi„Mama, warum eigentlich immer schnell?“ – Wie deine Sprache deinen Familien- Berufs-Alltag beeinflusst.

Hast du dir jemals bewusst darüber Gedanken haben, welche Sprache du täglich in deinem Alltag mit Familie und Beruf verwendest? Klar sprichst du mit deinen Kindern ein wenig anders als mit deinen Kolleg: innen. Aber welches Vokabular verwendest du unbewusst sehr oft, dass auch eine Auswirkung auf deine Taten hat?

Ich habe vor ein paar Jahren folgende Erfahrung gemacht, die mich zum Umdenken oder auch zum “Umsprechen” und somit auch zum “Umhandeln” gebracht hat.

Meine Tochter ist heute fast neun Jahre alt. Ein kluges, feinfühliges Schulkind. Schon früh konnte sie erstaunlich gut sprechen. Und einer ihrer Sätze hat sich bei mir eingebrannt – weil er mich wachgerüttelt hat.

Damals war sie etwa drei Jahre alt. Wir waren zu Hause, ganz normaler Alltag. Ich sagte irgendetwas zu ihr, wahrscheinlich sowas wie: „Zieh dich schnell an.“ Oder: „Wir müssen schnell los.“ Oder: „Komm schnell her.“ Auf einmal dreht sie sich zu mir um, schaut mich mit ihren großen, blauen Augen an und fragt völlig ernst: „Mama, warum eigentlich immer schnell?“ Boom. Volltreffer.

Ein kleiner Satz und ein riesengroßer Spiegel. Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Und ich wurde schlagartig aufmerksam. Wie oft benutze ich eigentlich dieses Wort? Schnell. Und wie hat sich das auf mein Handeln ausgewirkt? Ich hetzte durchs Leben von einem zum nächsten und trieb meine Kinder an. Das wollte ich definitiv nicht. Denn ich fühlte mich gehetzt, obwohl es dazu auch keinen Grund gab.

Seitdem achte ich sehr auf meine Sprache und dadurch bin ich als Coach viel hellhöriger meinen Klient: innen gegenüber geworden. Sie sind oft überrascht, was ich so alles raushören kann.

Oft beobachte ich auch, dass Stress im Kopf entsteht, durch das, wie wir in Gedanken mit uns sprechen. Z.B. wenn ich morgens aufstehe und meine volle To Do Liste gedanklich vor mich runter rattere: “Ich muss das machen und das machen und das machen…etc.”, dann bin ich schon auf 180 bevor der Tag angefangen hat. Wenn ich jedoch sage “ Ich mache das, danach werde ich das machen, danach werde ich jenes machen, etc.”, signalisiere ich, dass ich die Dinge nur nacheinander machen kann, und es bringt mehr Ruhe in mein System.

Ein weiteres Beispiel: das Wort „muss“. Wie viel von den Dingen MÜSSEN wir wirklich tun, die wir uns aufsagen? Was davon DÜRFEN wir tun? Und was davon können wir einfach sein lassen?

Sprache kann Druck erzeugen, stressen oder Entspannung reinbringen. Daher: beobachte dich, höre dir selbst zu und sei neugierig, was es mit dir macht.

Gerne begleite ich dich dabei eine Sprache zu finden, die dich in deinem Familien-Berufs-Alltag positiv beeinflusst.

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Lena Georgi

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Lena Georgi begleitet Mütter in der IT mit Klarheit, Struktur und Pragmatismus, auf ihrem persönlichen Weg in die eigene Vereinbarkeit.
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